17. Okt. - 8. Nov. 2015 Ausstellung
Ausstellung: 17. Okt. - 8. Nov. 2015
Matinée: Sonntag, 25. Okt., 11 Uhr Hiroko Sakagami, Klavier,
Thomas Müller, Horn
Finissage: Sonntag, 8. Nov., 17 Uhr, Die Winterreise von F. Schubert
Violette Knausz, Daniel Mauerhofer, Kathrin Hartmann, Ivan Horvatic
Öffnungszeiten:
Samstag und Sonntag 14-18 Uhr, Mittwoch und Donnerstag 16-19 Uhr
Geboren 1940 in Fulenbach lebt und arbeitet Franz Anatol Wyss in Fulenbach und Murgenthal. Seine Karriere hat er begonnen als Zeichner, Druckgrafiker und Maler. Von 1960 bis 1961 besuchte er die Kunstgewerbeschule in Luzern und 1965 bis 1966 die Kunstgewerbeschule in Zürich.
Franz Anatol Wyss erhielt viele Auszeichnungen in Europa. Er hatte viele Einzelausstellungen in der Schweiz, in Deutschland und Österreich und war an sehr vielen Gruppenausstellungen in der Schweiz, in den USA, in Deutschland, Frankreich, Chile und Taiwan beteiligt. Seit 1969 nimmt er an Grafik-Biennalen in Barcelona, Krakau, Paris, Bradford, Wien, Florenz, New Dehli, Tokyo, Mulhouse, Fredrikstadt und Taipeh teil.
Das Werk von Franz Anatol Wyss kreist um das Verhältnis von Mensch und Natur einerseits, Mensch und Kultur andererseits.
Es sind oftmals Traumwelten mit Realitätsbezug auf Wyss’ Bildern zu sehen.
Franz Anatol Wyss ist als Künstler ein auktorialer
Erzähler. Stellen wir einfach fest, dass es eine Welt voller Zeichen und Symbole ist. Persönliche und allgemeingültige Chiffren
wechseln sich ab. Reale Räume und Gebäude treten neben reine Vorstellungsräume des Erzählers. Gleich verhält es sich mit
den dargestellten Landschaften, sie existieren nur zum Teil, andernteils erschafft sie die Fantasie. Persönliches Erleben verbindet
sich mit aktuellem Zeitgeschehen. Die Bildwelt von Franz Anatol Wyss setzt sich zusammen aus Innenwelt und Aussenwelt,
Realem und Surrealem, Erlebtem und Fiktivem, Passierendem und Geschehendem. Franz Anatol Wyss ist ein auktorialer
Erzähler insofern, dass er nicht nur aus einer rein persönlichen Sicht erzählt, sondern dass er kollektives Bildgut mit politischem
Zeitgeschehen, das uns alle in irgendeiner Weise betrifft (Ausgrenzung, Umweltzerstörung), zusammenführt. Aus diesen unterschiedlichen
Ebenen resultiert die schier unermessliche Perspektive der Erzählung. Obwohl der Erzählstoff große Disparatheit
aufweist und in der bildlichen Umsetzung abrupte Brüche und Verschiebungen bewältigen muss, fügt sich doch alles in ein
Ganzes ein.
Angereichert ist der Strom von Gesehenem und Erlebtem während seiner vielen Arbeits- und Studienaufenthalte in Paris, Rom
und Berlin und von Bildern seiner nächsten Umgebung in Fulenbach und Murgenthal. Angereichert ist er aber auch von den
Eindrücken eines hellwachen Zeitgenossen, der mit kritischer Distanz das Geschen registriert und kommentiert. Außergewöhnlich
ist er als Bilderverwerter, der sich nicht oberflächlich über Wahrgenommenes hinwegsetzt, sondern der sich mit Ausdauer
und Hartnäckigkeit darauf einlässt und sich in akribischer Arbeit, Rechenschaft und Klarheit darüber verschafft. Diese Intensität
und Dichte übersetzt sich dem Betrachter in eindrücklicher Direktheit.
Fließend ist der Wechsel der verschiedenen Bildebenen. Alles dreht sich dem Lebensrad gleich um Werden und Vergehen, um
Sonnen- und Schattenseiten, um Mensch und Mensch, um Mensch und Natur, um Hoffnung und Hoffnungslosigkeit. Eindrucksvolle
Architekturen drängen sich wie kulissenartige Versatzstücke ins Geschehen. Die Geschichten ereignen sich auf einer
unfassbaren Zeitachse zwischen Vergangenheit und Zukunft. Es stellt sich die Frage als Betrachter – wo ist mein Standpunkt
und welche Rolle spiele ich als Mensch in dieser riesigen Apparatur der Zivilisation. (Quelle Web: franzanatolwyss.ch)